Pro und Kontra

Die vielen Negativmeldungen in Presse und Fernsehen und die häufig einseitige Berichterstattung ist für viele Frauen verwirrend und nicht sehr ermutigend, am Mammographie-Screening teilzunehmen. Wir versuchen daher, auf unserer Website Ihnen ein ehrliches Bild mit allen Vor- und Nachteilen zu vermitteln, damit Sie sich bewusst und guten Gewissens für oder gegen eine Teilnahme entscheiden können.

Pro

  • Mammographie ist nachweislich die beste Untersuchungsmethode zur Brustkrebs-Früherkennung im Rahmen eines Screenings.
  • Mit diesem Verfahren können so kleine Tumore entdeckt werden, dass eine Heilung bei über 90 % der entdeckten Karzinome möglich ist und häufig keine aggressive Therapie notwendig wird.*
  • Die europaweite Einführung des Mammographie-Screenings beruht auf großen randomisierten Studien (RCTs) mit mehr als einer halben Million untersuchter Frauen, deren Ergebnisse gezeigt haben, dass ein bevölkerungsbezogenes Früherkennungsprogramm die Brustkrebssterblichkeit um 25 bis 30 % senken kann.**
  • Eine nachweislich hohe Qualität der Untersuchung. Hier lesen

Kontra

  • Die Strahlenbelastung der Frauen, die keinen Befund (ca. 95 %) haben.
  • Falsch positive Befunde: Um einen bestehenden Tumorverdacht auszuschließen, werden bei diesen Frauen zusätzliche Untersuchungen vorgenommen. Bestätigt sich der Befund nicht, hat sich diese Frau umsonst Sorgen gemacht.
  • Falsch negative Befunde: In circa 10 % der Fälle ist ein Tumor in der Mammographie nicht sichtbar.
  • Intervallkarzinome: Dies sind Tumore, die zwischen zwei Einladungszyklen entstehen.
  • Die sogenannte Überdiagnose im Mammographie-Screening bedeutet, dass auch Tumore entdeckt werden, die möglicherweise zu Lebzeiten der Frau nie in Erscheinung getreten wären (langsames Wachstum, streut nicht).

Nach Abwägen der Vor- und Nachteile kommt die Weltgesundheitsorganisation WHO zu dem Ergebnis, dass die Vorteile des Mammographie-Screenings eindeutig überwiegen, und befürwortet daher diese Form der Brustkrebs-Früherkennung.

Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Websites der KoopG Mammographie-Screening und der Deutschen Krebsgesellschaft sowie den Artikel der WHO. Dort finden sie gut recherchierte und verständliche Informationen.

Quellenangaben:
* Homepage Deutsche Krebsgesellschaft
** Vainino H., Bianchini F. (Hrsg.) (200) IARC handbooks of cancer prevention:
Breast cancer screening, Bd. 7, IARC Press, Lyon.
BMJ 2014;348:g3701 doi: 10.1136/bmj.g3701 (published 17 June 2014).